Die
Hartz-Four Truppe entsteht
Was
bisher geschah: Dr. Zwackelmann, ein Nervenarzt, der Menschen in
Superhelden umoperieren kann, hat Dietmar überrumpelt...
Nachdem
er Dietmar mühsam in sein Sprechzimmer gezerrt und in einen Stuhl
gehievt hatte, verabreichte er ihm eine weitere Infusion.
Nach
wenigen Sekunden war Dietmar wach.
„Sehen
Sie her: Mit dieser Spritze habe ich Ihr schlaues Köpfchen wieder
angestellt – Ihren Körper lassen wir vorerst gelähmt! … Und mit
dieser Spritze …“, er nahm eine andere in die Hand, „werde ich
Sie nachher wieder narkotisieren.“ Er lachte. „An… aus… an…
aus…“, sagte er, während er abwechselnd die Spritzen hochhielt.
„Aber
das ist neurologisches Einmaleins… Widmen wir uns meinem
biotechnologischen Opus!“
Er
trat dicht an Dietmar heran und nahm ihm seine Sonnenbrille ab.
Dietmar versuchte ihn daran zu hindern, aber seine Gliedmaßen
gehorchten ihm nicht. Der Arzt öffnete Dietmars linkes Augenlid.
„Nehmen
Sie Ihre Griffel weg!“, flüsterte Dietmar angestrengt, aber
Zwackelmann ließ sich nicht stören.
„Bingo
– Mein Magicus Vitrum Okulus – ein Glasauge, mit dem Sie durch
Wände schauen können.“ Er setzte Dietmar die Brille wieder auf
und stolzierte auf die andere Seite des Schreibtisches.
„Ich
habe Ihnen am 18. Juli 1983 dieses drei Millionen Dollar teure Auge
in einem Labor der LCC eingesetzt – da werde ich als Ihr Arzt ja
wohl das Recht haben, mich zu erkundigen, wie es um meinen Patienten
steht!“
Zwackelmann
nahm Platz und strich sich selbstverliebt über den Bart.
„Ein
kleiner Test: Hinter mir ist ein Privatraum: Herr Röber, sagen Sie
mir, was an der Rückwand hängt!“
„Eine
große Hakenkreuzfahne!“
Zwackelmann
schaute sein Gegenüber für einige Momente entgeistert an, griff
dann wahllos auf seinen Schreibtisch und schmiss Dietmar eine
Handvoll Kugelschreiber ins Gesicht.
„Du
bist nicht in der Position, hier Scherze zu machen, du
Kommunistenzecke!“, brüllte er mit hochrotem Kopf.
„Ach
…“, er winkte fast ein wenig enttäuscht ab „wahrscheinlich
bist du auf dem linken Auge einfach blind – und das nicht nur im
übertragenen Sinne. Um das Rätsel zu lösen: An der Wand hängt ein
Porträt von Henry Ford und …“
„Na,
da lag ich doch gar nicht so falsch“, warf Dietmar ein.
„Schnauze!“,
schrie Zwackelmann. „Zeit, dir das Maul zu stopfen: Der gute alte
Henry schaut nämlich grade auf deine Schwester, mit der ich noch
Großes vorhabe …“
Dietmar
begann sich qualvoll im Stuhl hin und her zu bewegen, als hätte ihm
diese Information neue Energie gegeben.
„Ja,
lass die Glieder tanzen …“, lachte Zwackelmann. „Nicht einfach
mit 50 ml Flunitrazepam im Blut.“
„Wenn
Sie ihr auch nur ein Haar krüm…“
„Ja,
ja schon gut – unsere Unterhaltung ist hiermit beendet.“ Der Arzt
griff sich die Aus-Spritze und injizierte
den Inhalt in Dietmars Körper.
Als
er die Kanüle wieder herauszog, musste er daran denken, dass alles
auch ganz anders hätte kommen können. Zwackelmann erinnerte sich an
den 14. Juli 1983, den Tag, an dem Dietmar Röber starb …
Am
nächsten Dienstag switchen wir zurück ins Jahr 1983...
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