Hartz Four - eine Superhelden-Kurzgeschichten-Saga


Seit Jahren sind Hartz-IV-Empfänger die Deppen der Nation. Ob in Ein-Euro-Jobs als billige Arbeitskräfte missbraucht oder vom Jobcenter schikaniert – immer müssen Hartzies herhalten. Doch jetzt treten vier Superhelden in Berlin-Neukölln an die Seite der Armen und Entrechteten: Hartz – Four!

Dietmar Röber


Dietmar

Sandra Röber


Mike Matschke


Fred


Der Boss der Truppe verlor bei einem Unfall sein rechtes Auge. Das Glasauge, das man ihm dafür einsetzte, befähigt ihn nun durch Gegenstände schauen zu können...Dietmars kleine Schwester ist mit allen esoterischen Wassern gewaschen! Häufig sind es ihre prophetischen Träume, die der Hartz-Four Gruppe zeigen, welche arme Hartz-IV-Seele gerade Hilfe braucht.Seit einem allergischen Anfall verfügt dieser Bodybuilder über enorme physische Kräfte, die er allerdings nicht immer kontrollieren kann.Diesem Vollbluttrinker ist es gelungen seine Alkoholfahne zu domestizieren: Diese kann sich unsichtbar durch Räume bewegen und Stimmen imitieren - Sie ist das heimliche fünfte Mitglied des Hartz Four - Clans...



Mittwoch, 19. Juni 2013

Die Hartz-Four Truppe entsteht
Was bisher geschah: Dr. Zwackelmann, ein Nervenarzt, der Menschen in Superhelden umoperieren kann, hat Dietmar überrumpelt...

Nachdem er Dietmar mühsam in sein Sprechzimmer gezerrt und in einen Stuhl gehievt hatte, verabreichte er ihm eine weitere Infusion.
Nach wenigen Sekunden war Dietmar wach.
Sehen Sie her: Mit dieser Spritze habe ich Ihr schlaues Köpfchen wieder angestellt – Ihren Körper lassen wir vorerst gelähmt! … Und mit dieser Spritze …“, er nahm eine andere in die Hand, „werde ich Sie nachher wieder narkotisieren.“ Er lachte. „An… aus… an… aus…“, sagte er, während er abwechselnd die Spritzen hochhielt.
Aber das ist neurologisches Einmaleins… Widmen wir uns meinem biotechnologischen Opus!“
Er trat dicht an Dietmar heran und nahm ihm seine Sonnenbrille ab. Dietmar versuchte ihn daran zu hindern, aber seine Gliedmaßen gehorchten ihm nicht. Der Arzt öffnete Dietmars linkes Augenlid.
Nehmen Sie Ihre Griffel weg!“, flüsterte Dietmar angestrengt, aber Zwackelmann ließ sich nicht stören.
Bingo – Mein Magicus Vitrum Okulus – ein Glasauge, mit dem Sie durch Wände schauen können.“ Er setzte Dietmar die Brille wieder auf und stolzierte auf die andere Seite des Schreibtisches.
Ich habe Ihnen am 18. Juli 1983 dieses drei Millionen Dollar teure Auge in einem Labor der LCC eingesetzt – da werde ich als Ihr Arzt ja wohl das Recht haben, mich zu erkundigen, wie es um meinen Patienten steht!“
Zwackelmann nahm Platz und strich sich selbstverliebt über den Bart.
Ein kleiner Test: Hinter mir ist ein Privatraum: Herr Röber, sagen Sie mir, was an der Rückwand hängt!“
Eine große Hakenkreuzfahne!“
Zwackelmann schaute sein Gegenüber für einige Momente entgeistert an, griff dann wahllos auf seinen Schreibtisch und schmiss Dietmar eine Handvoll Kugelschreiber ins Gesicht.
Du bist nicht in der Position, hier Scherze zu machen, du Kommunistenzecke!“, brüllte er mit hochrotem Kopf.
Ach …“, er winkte fast ein wenig enttäuscht ab „wahrscheinlich bist du auf dem linken Auge einfach blind – und das nicht nur im übertragenen Sinne. Um das Rätsel zu lösen: An der Wand hängt ein Porträt von Henry Ford und …“
Na, da lag ich doch gar nicht so falsch“, warf Dietmar ein.
Schnauze!“, schrie Zwackelmann. „Zeit, dir das Maul zu stopfen: Der gute alte Henry schaut nämlich grade auf deine Schwester, mit der ich noch Großes vorhabe …“
Dietmar begann sich qualvoll im Stuhl hin und her zu bewegen, als hätte ihm diese Information neue Energie gegeben.
Ja, lass die Glieder tanzen …“, lachte Zwackelmann. „Nicht einfach mit 50 ml Flunitrazepam im Blut.“
Wenn Sie ihr auch nur ein Haar krüm…“
Ja, ja schon gut – unsere Unterhaltung ist hiermit beendet.“ Der Arzt griff sich die Aus-Spritze und injizierte den Inhalt in Dietmars Körper.
Als er die Kanüle wieder herauszog, musste er daran denken, dass alles auch ganz anders hätte kommen können. Zwackelmann erinnerte sich an den 14. Juli 1983, den Tag, an dem Dietmar Röber starb …

Am nächsten Mittwoch switchen wir zurück ins Jahr 1983...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen