Die
Hartz-Four Truppe entsteht
Was
bisher geschah: Dietmar ist in den Klauen von Dr. Zwackelmann und
dieser erinnert sich an das Jahr 1983 – die erste Begegnung der
beiden...
„Schwester
Gaby, die kommen wohl beide nicht durch …“, flüsterte
Zwackelmann mit geheuchelter Traurigkeit der Krankenschwester zu,
mit der er die Stippvisite absolvierte. Sie standen vor zwei
Krankenbetten, an deren Kopfseiten Monitore signalisierten, dass die
beiden Patienten noch am Leben waren.
Ganz
so schlimm muss es nicht enden, zumindest für einen von beiden,
dachte er sich, das geht aber nur mich etwas an.
Die
Patienten Tobias Müntzer und Dietmar Röber hatten zwei gravierende
Gemeinsamkeiten: Sie litten an inneren Verletzungen, die ihr Ableben
innerhalb der nächsten Stunden eigentlich unausweichlich machten,
und sie hatten am heutigen Tag ihr linkes Auge verloren. Aber hier
endeten die Übereinstimmungen auch schon: Während der Offizier
Müntzer sein linkes Augenlicht bei einer Gefechtsübung eingebüßt
hatte, war die Ursache bei Dietmar Röber ein Autounfall gewesen, der
ihm gleichzeitig seine beiden Eltern genommen hatte. Allein diese
Tatsache machte Zwackelmann die Entscheidung, wem von beiden er heute
ein zweites Leben schenken sollte, sehr einfach. Röbers
Langhaarfrisur und die „Stoppt Strauß“- und „Ami go
home“-Sticker auf seiner Lederjacke hatten ihn in seinem Entschluss
noch bestärkt: Tobias Müntzer hatte alles, was es brauchte, um
einen Elitesoldaten zu formen: Einen durchtrainierten Körper, die
Disziplin, Befehlen zu gehorchen, und seit heute Morgen einen
Schicksalsschlag, der ihn unter sein bisheriges Leben einen
Schlussstrich ziehen lassen würde.
„Und
ich werde dafür sorgen, dass aus ihm ein Elite-Elitesoldat wird –
und sein linkes Auge in ein Spezial-Feature verwandeln! Ja, Tobias
Müntzer wird mein Gesellenstück, mit ihm werde ich beweisen, dass
ich zu recht in die LCC-Loge aufgenommen wurde! Ich, Wolfgang
Zwackelmann!“
„Ähm…
Herr Doktor … das Mädchen …“, unterbrach die Krankenschwester
Zwackelmanns Tagtraum und deutete auf das Kind, das still an einem
Tisch im Zimmer saß.
„Ja
und? Was ist mit dem Mädchen?“, raunte Zwackelmann zurück.
„Das
ist die Schwester von dem Röber, Sandra Röber, und …“ Sie trat
an Zwackelmann heran und flüsterte: „Sie hat bei dem Unfall ihre
Eltern verloren und ich denke, es wäre nicht gut, wenn sie erfahren
würde, in was für einem kritischen Zustand sich ihr Bruder befindet
…“
„Ach,
das ist die Schwester?“ Er schaute sich das Kind kurz an.
„Interessant! Schwester Gaby, lassen sie uns bitte allein!“
Was
hat der Arzt mit Sandra vor? Nächsten Mittwoch werden wir es
erfahren...