Die
Hartz-Four Truppe entsteht
Was
bisher geschah: Sandra und Dietmar wollen Mike im Krankenhaus
besuchen...
Mike
öffnete langsam die Augen und nahm verschwommen die Zimmerdecke
seines Krankenzimmers wahr. Er war bereits vor einigen Stunden zu
Bewusstsein gekommen und hatte mit an gehört, wie sich zwei Ärzte
über seinen Gesundheitszustand unterhalten hatten: Die von Mike
regelmäßig konsumierten Anabolika und die in den Garnelen
enthaltenen Aminosäuren hätten in seinem Körper reagiert – die
Heftigkeit der Reaktion war allerdings auch für die Ärzte
unerklärlich.
Am
Mittag hatte ihm dann Rudi, sein Fitnesskumpel, einen Besuch
abgestattet, der allerdings sehr kurz verlaufen war, da Mike noch
nicht sprechen konnte:
„Mensch
Mike, was machst du denn für Sachen? … Ähm … Ähm... Hab dir
die Post, die B.Z. und dein BodyXtreme-Magazin mitgebracht – nich,
dass du hier vor Kummer eingehst ...“
Mühsam
drehte Mike seinen Kopf zur Seite und sah zum Nachtisch. Im
Adressfeld des Briefs stand oben links ganz klein als Absender: Dr.
Klausen.
„Wie,
du willst da nicht reingehen?“
„Ich
spüre Unmengen an Energie, die sich bald entladen werden! Nein,
Dietmar, es ist besser, jetzt nicht ins Krankenhaus zu gehen!“
Sie
standen vor dem Haupteingang des Krankenhauses Waldfriede in
Zehlendorf – und Sandras Hände lagen verschränkt unterhalb ihres
Bauches, auf ihrem Sakral-Chakra. Dietmar stapfte genervt neben ihr
auf und ab und rauchte.
„Sandra,
ich habe mich zwei Stunden durch die Berliner Krankenhauscomputer
gehackt, um rauszufinden, wo dieser Mike liegt und jetzt …“
„Pass
auf, 184 war die Zimmernummer, oder? Wir gucken uns die Situation
erst mal von außen an!“
Sie
liefen durch den Park zum Seitenflügel des Krankenhauses, hinter dem
ein kleines Wäldchen begann. Dietmar scannte die Zimmernummern.
„Hier,
das muss es sein, erste Etage, da rechts. Wenigstens gibt’s ne
Bank, so dass wir bequem glotzen können …“
Sie
setzten sich und Sandra fragte:
„Und,
liegt er dort?“
„Ja,
ich denke, das ist er!“ Dietmar stellte sein Auge noch ein wenig
schärfer: „Sieht alles ruhig aus, aber das wird sich ändern,
wenn er die zwei-Eurostück großen Pockennarben auf seinem Bauch
entdeckt! Von einer großen Energieentladung sehe ich allerdings noch
nichts, er ist …“
„Vielleicht
können wir den Mike in unsere Hartz-Angels-Organisation einbinden.
Er könnte uns zum Beispiel bei gefährlichen Aktionen beschützen...“
„Wusste
ich doch, dass du auf seine Mukies stehst!“
„Quatsch!
Nur wenn ich mir anhören muss, dass du dich von einem
fünfundsechzigjährigen Nervenarzt überrumpeln lässt, dann ist
doch klar, dass wir auf deine Elitesoldaten-Qualitäten nicht zählen
können. Wir brauchen einen Mann im Team, der physisch etwas zu
bieten hat! “
„Ich
bin ja auch der schlechteste Elitesoldat der Welt – das habe ich
irgendwo auch schriftlich … Moment, er versucht sich
aufzurichten!“
Nächsten
Dienstag geht es auf dieser Webseite weiter...
©
Georg Weisfeld c/o Agentur
Literatur Hebel & Bindermann
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