Hartz Four - eine Superhelden-Kurzgeschichten-Saga


Seit Jahren sind Hartz-IV-Empfänger die Deppen der Nation. Ob in Ein-Euro-Jobs als billige Arbeitskräfte missbraucht oder vom Jobcenter schikaniert – immer müssen Hartzies herhalten. Doch jetzt treten vier Superhelden in Berlin-Neukölln an die Seite der Armen und Entrechteten: Hartz – Four!

Dietmar Röber


Dietmar

Sandra Röber


Mike Matschke


Fred


Der Boss der Truppe verlor bei einem Unfall sein rechtes Auge. Das Glasauge, das man ihm dafür einsetzte, befähigt ihn nun durch Gegenstände schauen zu können...Dietmars kleine Schwester ist mit allen esoterischen Wassern gewaschen! Häufig sind es ihre prophetischen Träume, die der Hartz-Four Gruppe zeigen, welche arme Hartz-IV-Seele gerade Hilfe braucht.Seit einem allergischen Anfall verfügt dieser Bodybuilder über enorme physische Kräfte, die er allerdings nicht immer kontrollieren kann.Diesem Vollbluttrinker ist es gelungen seine Alkoholfahne zu domestizieren: Diese kann sich unsichtbar durch Räume bewegen und Stimmen imitieren - Sie ist das heimliche fünfte Mitglied des Hartz Four - Clans...



Dienstag, 30. Oktober 2012

Die Hartz-Four Truppe entsteht
Was bisher geschah: In einer dramatischen Rettungsaktion gelang es Dietmar seine Schwester zu befreien. Diese Woche gibt es den Epilog dieses Abenteuers...

Ein paar Stunden später saßen Sandra und Dietmar erschöpft in ihrer Küche.
Das du mal für die CIA gearbeitet hast, hätte ich ja nicht gedacht ...“, murmelte Sandra müde.
Das war nicht freiwillig, ich wurde dazu gezwungen!“, protestierte Dietmar und schaute beschämt aus dem Fenster.
Aber seltsam, dass du als künftige Chakrenklempnerin Freds Hilferufe nicht als solche wahrgenommen hast“, versuchte er abzulenken.
Das war einfach zu real … Aber wo ist denn jetzt dieser komische Freak?“, murmelte Sandra.
Ach Fred … Während ich dich aus dem Flugzeug geholt habe, ist es ihm gelungen, sich in den Duty-Free Bereich zu schleichen, zu den liquid stores, klar. Und als ich mit dir im Arm aus der Eingangshalle kam, hat mir seine Jägi-Fahne mitgeteilt, dass die beiden sich entschlossen hätten, in die Karibik zu fliegen, wegen des Rums …Schade, ich hätte ihn gerne am Mittwoch zur Gründung meiner RZN eingeladen. Seine Fahne ist faszinierend!“
Kann ich mir immer noch nicht vorstellen. Egal, morgen werden wir zuallererst Mike einen Besuch abstatten!“
Ich nicht, ich muss mich ausruhen: Mein Körper muss erst mal diesen Narkotika-Jägermeister-Mix verdauen!“
Sandra lachte: „Nur mal keine Müdigkeit vortäuschen – wenn wir unser Hartz-Angel-Projekt nach vorne bringen wollen, müssen wir uns anstrengen!“
Du hast bis eben geratzt – ich habe eine ganztägige Rettungsaktion hinter mir ...“
Na, du bist eben ein richtiger Elitesoldat …
Von wegen! Aber Zwackelmann – den hätte ich eigentlich platt machen sollen!“
Du spinnst wohl! Hast du nicht gemerkt wie gefährlich sein Verein ist! Die lassen uns nur am Leben, so lange wir denen nicht in die Quere kommen“, flüsterte Sandra ängstlich.
Na, ob die ihn noch mit Freude begrüßen werden? “
Wieso?“
Heut morgen wollt ich dir doch eigentlich von meiner neuen Erfindung berichten, da hat es das erste Mal funktioniert.“
Aus Dietmars Sonnenbrille schoss plötzlich ein dünner, roter Laserstrahl, der eine schwarze Stelle in die Tischplatte schmorte.
Vorhin habe ich mir so ne Zigarette angezündet!“, verkündete er seiner Schwester stolz.
Wie beeindruckend! Da musst du ja aufpassen, das du keinen damit verletzt!“, kommentierte Sandra.
Ja eben, das wollt ich erzählen: Ich habe Zwackelmann vorhin ein „USA sucks“ in die Stirn gebrannt …“
Wenn deine Chakren ausgeglichen wären, dann hättest du solch alberne Racheaktionen gar nicht nötig.“
Dich kann auch gar nix von deinem Eso-Trip runter bringen…“, fluchte Dietmar leise. Der Kampf hatte anscheinend gerade erst begonnen …


Am nächsten Dienstag schauen wir mal, wie es Mike geht...

© Georg Weisfeld c/o Agentur Literatur Hebel & Bindermann

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