Hartz Four - eine Superhelden-Kurzgeschichten-Saga


Seit Jahren sind Hartz-IV-Empfänger die Deppen der Nation. Ob in Ein-Euro-Jobs als billige Arbeitskräfte missbraucht oder vom Jobcenter schikaniert – immer müssen Hartzies herhalten. Doch jetzt treten vier Superhelden in Berlin-Neukölln an die Seite der Armen und Entrechteten: Hartz – Four!

Dietmar Röber


Dietmar

Sandra Röber


Mike Matschke


Fred


Der Boss der Truppe verlor bei einem Unfall sein rechtes Auge. Das Glasauge, das man ihm dafür einsetzte, befähigt ihn nun durch Gegenstände schauen zu können...Dietmars kleine Schwester ist mit allen esoterischen Wassern gewaschen! Häufig sind es ihre prophetischen Träume, die der Hartz-Four Gruppe zeigen, welche arme Hartz-IV-Seele gerade Hilfe braucht.Seit einem allergischen Anfall verfügt dieser Bodybuilder über enorme physische Kräfte, die er allerdings nicht immer kontrollieren kann.Diesem Vollbluttrinker ist es gelungen seine Alkoholfahne zu domestizieren: Diese kann sich unsichtbar durch Räume bewegen und Stimmen imitieren - Sie ist das heimliche fünfte Mitglied des Hartz Four - Clans...



Dienstag, 17. Juli 2012


Die Hartz-Four Truppe entsteht
Was bisher geschah: Während ihr Bruder gemeinsam mit Fred Sandra aus der Nervenklinik abholen möchte, sitzt diese gerade bei dem Neurologen Dr. Zwackelmann...

Sandra fragte sich, wie lange ihr krankes Gehirn ihr schon etwas vorgaukelte. Wahrscheinlich nicht erst seit ein paar Wochen. Da hatte das angefangen mit den Sätzen beim Einkaufen: „Eine Krause spukt in diesem Hause“ oder „Wer verkauft vergiftete Brause – na die Krause“ oder „Siehst du eine Krause, dann verhau´se“. Sie spürte, wie ihr eine weitere Träne die Wange runterkullerte.
Sie sind ja ganz aufgelöst, ich gebe Ihnen erst einmal eine Beruhigungsspritze“, riss Dr. Zwackelmann Sandra aus ihren düsteren Gedanken.
Ihre innere Stimme sagte ihr, dass sie diesem Arzt nicht vertrauen sollte.
Aber das ist nur meine innere Stimme …“, antwortete eine andere innere Stimme.
Und warum pfeift der Typ dann, während er die Spritze aufzieht?“, argumentierte ihre erste innere Stimme.

Es fiel Dr. Zwackelmann tatsächlich schwer, seine Hochstimmung zu verbergen: Sandra Röber, 35 Jahre.
Gleich, als sie in sein Sprechzimmer gekommen war, hatte er sie nach ihren Familienangehörigen gefragt: Ein Bruder, Eltern verstorben – Bingo!
Die hübsche Frau, die ihm jetzt gegenüber saß und auf deren Krankenkassenkarte der Name Sandra Röber stand, war mit großer Wahrscheinlichkeit die siebenjährige Sandra gewesen, die traumatisiert in einem Krankenzimmer des Münchener Universitätsklinikums gekauert hatte.
Jetzt war es an der Zeit Rache zu üben – an den Röbers. Er hatte mitbekommen, dass die beiden Geschwister in Berlin gestrandet waren, aber von oben den Befehl erhalten, die Geschichte ruhen zu lassen. Nicht wichtig genug, hatte es immer geheißen. Doch dieser Zufall, dieser Wink des Schicksals, der musste genutzt werden.
Herr Dr. Zwackelmann, ich glaube, ich brauche die Spritze nicht, mir geht es schon wieder besser“, hörte er sie mit unsicherer Stimme sagen.
Ja wirklich?“, fragte der Arzt mit gespielter Fürsorglichkeit und klopfte mit dem Zeigefinger zweimal sanft gegen das Instrument.
Zu spät!“ Mit einer routinierten Bewegung rammte er Sandra die Kanüle in den Oberarm. Sie versuchte sich loszureißen und aufzustehen, aber der Arzt drückte sie mit aller Gewalt in den Stuhl.
Zu spät, Sandra Röber, zu spät – jetzt gehörst du uns.“

Was hat der Arzt vor? Wo bleiben Dietmar und Fred? Am Dienstag erfahrt Ihr mehr!

© Georg Weisfeld c/o Agentur Literatur Hebel & Bindermann

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