Hartz Four - eine Superhelden-Kurzgeschichten-Saga


Seit Jahren sind Hartz-IV-Empfänger die Deppen der Nation. Ob in Ein-Euro-Jobs als billige Arbeitskräfte missbraucht oder vom Jobcenter schikaniert – immer müssen Hartzies herhalten. Doch jetzt treten vier Superhelden in Berlin-Neukölln an die Seite der Armen und Entrechteten: Hartz – Four!

Dietmar Röber


Dietmar

Sandra Röber


Mike Matschke


Fred


Der Boss der Truppe verlor bei einem Unfall sein rechtes Auge. Das Glasauge, das man ihm dafür einsetzte, befähigt ihn nun durch Gegenstände schauen zu können...Dietmars kleine Schwester ist mit allen esoterischen Wassern gewaschen! Häufig sind es ihre prophetischen Träume, die der Hartz-Four Gruppe zeigen, welche arme Hartz-IV-Seele gerade Hilfe braucht.Seit einem allergischen Anfall verfügt dieser Bodybuilder über enorme physische Kräfte, die er allerdings nicht immer kontrollieren kann.Diesem Vollbluttrinker ist es gelungen seine Alkoholfahne zu domestizieren: Diese kann sich unsichtbar durch Räume bewegen und Stimmen imitieren - Sie ist das heimliche fünfte Mitglied des Hartz Four - Clans...



Dienstag, 10. Juli 2012


Die Hartz-Four Truppe entsteht
Was bisher geschah: Die Supermarktverkäuferin Krause ist in Ungnade gefallen, weil sie über Hartzies herzieht! Dietmar und sein neuer Bekannter Fred rächen die Entrechteten...

Er sprintete um die Ecke, scannte die Sicherheitskameras und schlich sich in die Warenannahme.
Und dort sah er das, was sein Röntgenblick bisher nur verschwommen wahrgenommen hatte: Auf dem Boden im Eingangsbereich lag eine Erdnuss. Zwei Minuten später war er mit der Nuss in der Hand auf der Parkebene ZB. „B AV 167“ lautete Krauses Nummernschild, das zumindest stand in den Fahrzeugpapieren, die er beim Durchleuchten des Aufenthaltsraums entdeckt hatte.
Och, ein alter Audi, das sollte kein Problem sein“, murmelte er und fummelte seine Dietriche aus der Tasche.
Innerhalb von dreißig Sekunden hatte er den Wagen geöffnet. Er legte die leere Erdnussschale auf das Armaturenbrett und hechtete zum Ausgang. „Emely entlassen wegen 1,30 Euro“, „Das Bienenstichgesetz“ – naja, eigentlich stand er ja auf der Seite der arbeitenden Bevölkerung, aber was sein musste, musste sein. Die schmutzigen Tricks überließ er sonst lieber den Konzernbossen, aber hier galt es schließlich jemanden zu stoppen, der sich auf deren Seite geschlagen hatte. Blieb zu hoffen, dass sie durch den Verlust ihres Arbeitsplatzes wieder ein entsprechendes Klassenbewusstsein entwickeln würde!

Und, was wollen Sie?“, bellte der Filialleiter Dietmar an.
Einen Diebstahl melden!“, antwortete Dietmar.
Ach nee! Na, dann schießen Sie mal los!“
Ich habe vorhin mit meinem Freund“, er deutete auf Fred, der schwankend neben ihm stand, „gesehen, wie eine Ihrer Kassiererinnen eine Erdnuss geklaut und sich damit in ihr Auto geschlichen hat! Die da, dort vorn, das ist sie, da bin ich mir ganz sicher!“
Frau Krause, kommen Sie mal her, ich muss mir mal Ihr Auto anschauen!“

Achtung: Weil der nächste Teil so kurz ist, geht es am Freitag weiter!!!

© Georg Weisfeld c/o Agentur Literatur Hebel & Bindermann

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