Die
Hartz-Four Truppe entsteht
Was
bisher geschah: Fred und Dietmar probieren Sandra zu retten...
Nur
wenig später saßen die beiden in der U-Bahn. Dietmar versuchte zu
verdrängen, in welcher Gefahr sich Sandra befand.
„Deine
Jägi-Fahne ist echt beeindruckend!“, lobte er Fred.
„Finste?
Sie is win kleenes kind tut allet ufschnappen und nachmachn …“
„Vielleicht
komm ich auf deine Hilfe noch mal zurück.“
„Schön,
ick tu jern helfn …“
Sie
fuhren in den U-Bahnhof Alexanderplatz ein. Die meisten Fahrgäste
stiegen aus, fast ebenso viele wieder ein, aber dennoch entdeckte
Dietmar unter den Neuzugängen zwei Gestalten, die ihn sofort
misstrauisch werden ließen. Er scannte sie kurz durch, kritzelte
etwas auf einen Zettel und drückte ihn Fred in die Hand.
„Na
los, lass deine Fahne mal machen!“
„An
die Fahrgäste aus dem dritten Wagen,“ tönte es aus den
Lautsprechern, „In Ihren Wagen sind grade ein Mann mit einer blauen
Jacke und ein Blonder mit Brille eingestiegen. Das sind Kontrolleure.
Schwarzfahrer, bitte diesen Wagen verlassen, Schwarzfahrer bitte
diesen Wagen verlassen ...“
Einen
Moment herrschte irritierte Stille, dann lachten einige Fahrgäste
laut auf und drei Schwarzfahrer stürmten aus der Mitteltür. Hinter
ihnen schob sich eine alte Frau mit ihrer Gehhilfe aus der U-Bahn:
Dietmar kannte sie von der Berliner Tafel, wo sie stets versuchte,
eine Weißbrotscheibe extra für ihren Wellensittich abzuzwacken. Wie
hätte die sich ein Ticket leisten können?
Die
beiden Kontrolleure schauten sich ungläubig an.
„Zurückbleiben!“,
kam es aus den Lautsprechern in der exakt selben Stimmlage, dann
knallten die Türen zu und der Zug fuhr an.
„Schick
mal das hinterher, als Erklärung“, sagte Dietmar und reichte Fred
einen weiteren Zettel.
„Peter
Körfer, du blonde Brillenschlange, weißt du noch, wir sind zusammen
in eine Klasse gegangen und in der Elften hast du mir die Maike
ausgespannt! Deinetwegen bin ich durchs Abi gefallen und U-Bahnfahrer
geworden. Also vergiss es, Peter, in meinen Zügen wirst du keine
Schwarzfahrer abgreifen!“
Am
nächsten Mittwoch geht es weiter...
©
Georg Weisfeld c/o Agentur
Literatur Hebel & Bindermann
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen