Hartz Four - eine Superhelden-Kurzgeschichten-Saga


Seit Jahren sind Hartz-IV-Empfänger die Deppen der Nation. Ob in Ein-Euro-Jobs als billige Arbeitskräfte missbraucht oder vom Jobcenter schikaniert – immer müssen Hartzies herhalten. Doch jetzt treten vier Superhelden in Berlin-Neukölln an die Seite der Armen und Entrechteten: Hartz – Four!

Dietmar Röber


Dietmar

Sandra Röber


Mike Matschke


Fred


Der Boss der Truppe verlor bei einem Unfall sein rechtes Auge. Das Glasauge, das man ihm dafür einsetzte, befähigt ihn nun durch Gegenstände schauen zu können...Dietmars kleine Schwester ist mit allen esoterischen Wassern gewaschen! Häufig sind es ihre prophetischen Träume, die der Hartz-Four Gruppe zeigen, welche arme Hartz-IV-Seele gerade Hilfe braucht.Seit einem allergischen Anfall verfügt dieser Bodybuilder über enorme physische Kräfte, die er allerdings nicht immer kontrollieren kann.Diesem Vollbluttrinker ist es gelungen seine Alkoholfahne zu domestizieren: Diese kann sich unsichtbar durch Räume bewegen und Stimmen imitieren - Sie ist das heimliche fünfte Mitglied des Hartz Four - Clans...



Mittwoch, 3. April 2013

Die Hartz-Four Truppe entsteht
Was bisher geschah: Der Alkoholiker Fred erzählte Dietmar von der garstigen Supermarktverkäuferin Krause, die Hartz-IV-Empfänger piesackt. Es wird Zeit, dieser eine kleine Lektion zu erteilen...

Vor allem aber wusste Dietmar nun eins: Mit Sandra war alles okay! Fred brauchte ihr nur seine Fähigkeiten zu präsentieren, und ihr würde klar werden, dass sie nicht verrückt war!

Dietmar scannte erneut den Supermarkt und erwischte Frau Krause in voller Aktion: Sie hatte den Jungen mit der Bierflasche in den Mitarbeiterraum gezerrt und brüllte ihn in Grund und Boden. Jetzt griff sie ihn an der Kapuzenjacke und schüttelte ihn hin und her. Dann drosch sie ihm die Bierflasche vor die Nase, schrie: „Guck hin! Nur 6% Alkohol, das reicht nicht zum Komasaufen!“, und griff zum Telefon – vermutlich, um die Bullen zu rufen.
Fred, wir sollten dieser Krause eine Lektion erteilen, und ich weiß auch schon wie. Mal schauen, wozu deine Jägi-Fahne so alles in der Lage ist.“

Eine Viertelstunde später tänzelte Freds Fahne unbemerkt durch den Kaisers – vorbei an der Obstabteilung und am Kühlregal und genau dorthin, wo Fred sie am liebsten platzierte: Vor die Spirituosen.
In Position!“
Gut, sie soll sich genau hinter der Krause postieren, die ist da grade am Flaschen einräumen. Und lass sie erst in Aktion treten, wenn ich es sage!“
Mit seinem Röntgenblick verfolgte Dietmar den Filialleiter und als der die Spirituosenabteilung passierte, gab er den Befehl: „Jetzt!“.
Bald bist du arbeitslos! Bald bist du arbeitslos!“, säuselte es in Janet Krauses Genick.
Erschrocken drehte sie sich um. Doch da war nichts!
Bald bist du ne Hartzie-Frau … bald bist du ne Hartzie-Frau …“
Krause sprang zurück, stieß einen Schrei aus und ließ die Flasche in ihrer Hand fallen.
Was soll das denn?“, pflaumte der Filialleiter sie an. „Den Wodka zahlen Sie selbst!“

Die Jägi-Fahne stürzte sich auf die Pfütze und Fred stöhnte genussvoll auf.
Das wa jut, der schnäpfe ham was gezeigt …“
Das war erst der Anfang!“, entgegnete Dietmar. „Warte hier …“

Muss die Krause noch weiter leiden oder zeigt der Superheld Dietmar irgendwann Gnade? Nächsten Mittwoch geht es weiter...

© Georg Weisfeld c/o Agentur Literatur Hebel & Bindermann

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