Die
Hartz-Four Truppe entsteht
Was
bisher geschah: Dietmar
hat seine Schwester noch nicht gefunden – schauen wir uns doch mal
ein Gespräch der Nervenärzte Bernhard und Zwackelmann an...
„Wolfgang?“
„Ja,
wer spricht da?“
„Ich
bin es, Markolf – pass auf, der Röber war grade bei uns und hat
nach seiner Schwester gefragt.“
„Und?“
„Ja
was ´Und´?“, stieß Dr. Bernhard gereizt hervor.
„So
wie abgemacht, ich hab gesagt, dass wir sie entlassen haben.“
„Sehr
gut!“, lobte Zwackelmann
„Sehr
gut, sehr gut – Mensch Wolfgang, auf was für einen Deal habe ich
mich da eigentlich eingelassen! Was hast du mit dem Mädel vor? Du
wirst doch ...“
„Nicht
am Telefon!“, unterbrach Zwackelmann barsch.
„Das
läuft jetzt ganz entspannt“, versuchte er seinen Kollegen zu
beruhigen. „Du schickst mir die Namen von den Leuten, die bei dir
mit der Röber Kontakt hatten und mitbekommen haben, dass sie in
meine Privatpraxis überstellt wurde, also der Fahrer, die Schwestern
usw., und die kriegen das Übliche und bestätigen, dass sie die
Klinik wieder verlassen hat. Und wenn doch was an die Öffentlichkeit
dringt, dann füttern wir die Medien mit einer Horrorgeschichte, dann
ist die kleine Sandra Röber eben von einem der Kannibalen, die bei
euch einsitzen, aufgefressen worden.“
Zwackelmann
musste lachen.
„Dafür,
dass du jede und jeden Patienten, der Röber heißt, in den letzten
fünfzehn Jahren zu mir geschickt hast, bist du doch nicht schlecht
entlohnt worden, oder?“
„Ja
schon, aber …“
„Na
also! Wie sieht es eigentlich aus, hast du Lust, in den Vorstand der
Berliner Ärztekammer aufzusteigen? Ich schau mal, was ich da für
dich machen kann …“
„Das
wäre mehr als angemessen!“ Und damit hing Dr. Bernhard ein.
„Der
Markolf … dieser Schlappschwanz, dass er sich mit so einem Pöstchen
abspeisen lässt!“, sinnierte Zwackelmann, als er ins Nebenzimmer
seiner Praxis eilte, wo die bewusstlose Sandra auf einer Pritsche
lag.
Nächste
Woche Mittwoch geht es weiter...
©
Georg Weisfeld c/o Agentur
Literatur Hebel & Bindermann