Hartz Four - eine Superhelden-Kurzgeschichten-Saga


Seit Jahren sind Hartz-IV-Empfänger die Deppen der Nation. Ob in Ein-Euro-Jobs als billige Arbeitskräfte missbraucht oder vom Jobcenter schikaniert – immer müssen Hartzies herhalten. Doch jetzt treten vier Superhelden in Berlin-Neukölln an die Seite der Armen und Entrechteten: Hartz – Four!

Dietmar Röber


Dietmar

Sandra Röber


Mike Matschke


Fred


Der Boss der Truppe verlor bei einem Unfall sein rechtes Auge. Das Glasauge, das man ihm dafür einsetzte, befähigt ihn nun durch Gegenstände schauen zu können...Dietmars kleine Schwester ist mit allen esoterischen Wassern gewaschen! Häufig sind es ihre prophetischen Träume, die der Hartz-Four Gruppe zeigen, welche arme Hartz-IV-Seele gerade Hilfe braucht.Seit einem allergischen Anfall verfügt dieser Bodybuilder über enorme physische Kräfte, die er allerdings nicht immer kontrollieren kann.Diesem Vollbluttrinker ist es gelungen seine Alkoholfahne zu domestizieren: Diese kann sich unsichtbar durch Räume bewegen und Stimmen imitieren - Sie ist das heimliche fünfte Mitglied des Hartz Four - Clans...



Dienstag, 5. Juni 2012


Die Hartz-Four Truppe entsteht
Was bisher geschah: Nachdem der Ein-Euro-Jobber Mike ärztlich versorgt wird, überlegen Dietmar und Sandra, wie sie weiter fortfahren...

Wir fahren ihn gleich morgen besuchen!“, forderte Sandra, als sie eine halbe Stunde später wieder in der S-Bahn saßen und ihrer gemeinsamen Leidenschaft frönten: dem Streiten.
Jaja, machen wir ja – du kriegst dein Helfersyndrom wieder mal nicht unter Kontrolle …“
Wenn wir unser Hartz-Angel-Projekt ernst genommen hätten, dann wären wir gleich mitgefahren!“, zischte Sandra zurück.
Ach, und wie hätte ich den Bullen erklären sollen, wie wir ins Haus gekommen sind? Oder warum wir dort waren? ´Ja, meine Schwester hatte in der Nacht einen Traum, von einem starken, gut gebauten Mann und deswegen …´“
Zumindest gibst du jetzt mal zu, dass an meinem Traum etwas Wahres dran war!“
Ach“, winkte Dietmar ab, „mich interessiert viel mehr, warum sein Körper so brutal reagiert hat. Ich habe gesehen, dass er kurz zuvor was gegessen hat: Vielleicht ist das so eine Art Schutz gegen Mundraub. Kann ja sein, dass diese Snobs das Essen vergiftet haben oder das Jobcenter steckt dahinter, um die Arbeitslosenzahlen zu manipulieren …“
Oder er wurde verhext, so wie der gedampft hat! So was gibt‘s! Ich gebe ihm gleich mal ein wenig Fernreiki …“ Sandra legte die Hände auf die Knie.
Oh, Mann ... Wenn du hier gleich ein Pentagramm legst, dann sag Bescheid, dann setz ich mich woanders hin.“
Von mir aus, da störst du wenigstens mein Energiefeld nicht!“
Dietmar stand auf: „Pass mal auf, Schwesterherz, nur für den Fall, dass du morgen beim Brötchenholen wieder diese Stimmen hören solltest: Ich hol dich nicht aus der Klapse.“
Er setzte sich provokativ zwei Sitzbänke weiter nach vorne – neben eine adrette Blonde, scannte jedoch kurz darauf ihr künstliches Hüftgelenk und versank in dumpfes Brüten …

Wegen der Kürze dieses Kapitels gibt es am Freitag ein Special – lasst Euch überraschen...

© Georg Weisfeld c/o Agentur Literatur Hebel & Bindermann

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