Die
Hartz-Four Truppe entsteht
Was
bisher geschah: Der Ein-Euro-Jobber und Hobbybodybuilder Mike ist
zusammengeklappt, aber zum Glück sind Dietmar und Sandra in der
Gegend...
„Wir
müssen rein, der hat vielleicht ‘nen allergischen Schock! Ich ruf
den Notarzt, du gehst vor!“, befahl seine Schwester.
Dietmar
steuerte auf die Eingangstür zu und klingelte.
„Das
Yuppie-Girl macht nicht auf“, rief er Sandra zu.
„Egal,
wir müssen da rein, und zwar jetzt! Also mach!“
Innerhalb
von Sekunden hatte Dietmar mit seinen Dietrichen die Tür geöffnet
und kurze Zeit später standen sie vor dem auf dem Boden liegenden
Mike, der aussah, als ob er dabei wäre, sich aufzulösen: Aus den
Poren trat eine glitschige Flüssigkeit und durch die Kleidung
waberten heiße Dämpfe …
„Mann,
bin ich froh, dass ich keine Allergien habe“, entfuhr es Dietmar.
Sandra hatte ihrer Tasche derweil Kräuter und Heilsteine entnommen,
wohl wissend, dass ihre spirituellen Kräfte allein kaum reichen
würden, um Mike am Leben zu erhalten.
Fünf
Minuten später trotteten zwei Rettungssanitäter mit Trage und
Arztköfferchen in die Küche.
„Oh
Gott, was ist denn mit dem passiert? Ist der in einen Topf mit
Salzsäure gesprungen?“
„Nun
hören Sie mal mit dem schamanischen Rumgehopse auf, ich muss mir
hier erstmal ein Bild machen!“, entfuhr es dem einen nervös. Er
beugte sich über den zischenden Körper: „Immerhin, er atmet noch
…“
„Was
jetzt, Doc, sollen wir diesen Haufen Mensch mitnehmen?“, rief der
Fahrer ungeduldig von der Tür aus.
„Sie
müssen“, insistierte Sandra, “er wird es schaffen!“
„Ist
das Ihr Anwesen?“, wandte sich der Fahrer erbost an sie „Diese
ganzen zersägten Bäume da draußen – da können wir mit dem
Rettungswagen natürlich schlecht aufs Gelände fahren. Na los …“
„Wir
kommen mit!“
„Nein,
das machen wir nicht, unser Freund ist doch in den besten Händen!“,
entgegnete Dietmar, der gerade durch die Hauswand gesehen hatte, wie
zwei Streifenwagen neben der Villa einparkten.
Rasch
zog er seine Schwester Richtung Hinterausgang.
Wird
Mike diesen Anfall überleben? Wird er weiter als leidenschaftlicher
Ein-Euro-Jobber arbeiten können? Nächste Woche geht es weiter...
©
Georg Weisfeld c/o Agentur
Literatur Hebel & Bindermann